FASD-Assistenzhunde – Therapeuten auf vier Pfoten
Kinder mit fetalen Alkoholschäden (FASD) leiden häufig sehr unter Reizüberflutung, sind hyperaktiv, haben Impulskontrollstörungen. Viele haben Probleme Nähe zuzulassen oder Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Wieder andere können Gefahren zum Beispiel im Straßenverkehr nicht erkennen. Genau wie bei Autismus können bei Kindern mit fetalen Alkoholschäden sogenannte FASD-Assisstenzhunde wahre Wunder bewirken – sind sie Therapeuten und Lebensretter auf vier Pfoten. Jesse Reimann, founder von happyhunde.de, hat sich der Thematik angenommen und einen Gastbeitrag dazu geschrieben:
Tiere öffnen das Herz und wirken auf angenehme Weise beruhigend und anregend zugleich. Im Therapiebereich schaffen Hunde und andere Tiere oft mit Leichtigkeit das, was menschliche Therapeuten und Ärzte nicht können.
Wie sie das tun, ist bis heute das große Geheimnis der Tiere. Therapiehunde unterstützen Menschen durch ihre reine Anwesenheit. Assistenzhunde sind hoch spezialisierte Helfer, die Behinderten oder erkrankten Menschen Alltags-Aufgaben erleichtern. FASD-Therapiehunde sind eine Mischung aus beiden Spezialisierungen.
1. Es ist immer jemand da
Viele Krankheiten, Behinderungen und Syndrome werden von Verlustängsten, Panik oder anderen Ängsten begleitet. Hunde sind nicht so leicht zu verunsichern, wie wir Menschen. Insbesondere Therapiehunde strahlen unendliche Ruhe und Gelassenheit aus.
Ein Therapiehund bietet auf diese Weise das gute Gefühl, immer eine zuverlässige und solide Persönlichkeit an der Seite zu haben.
2. Die Seele streicheln
Tiere bringen uns mit einer Ebene in Kontakt, die uns in unserer rationalen Welt nur zu häufig verloren gegangen ist.
Gerade bei Menschen mit sozialen oder psychischen Problemen, Behinderungen, Autismus, Nervenstörungen oder Anfallsleiden kann dieser spezielle Kontakt zur Natur und unserer Seele von unschätzbarem Wert sein.
3. Aktive Lebensretter und Therapeuten
Einige Therapie- und Assistenzhunde verfügen über ganz spezielle Fähigkeiten. FASD-Assistenzhunde können wahrnehmen, wenn Patienten in stereotype und schädigende Verhaltensweisen abdriften. Betroffene fetaler Alkoholschäden haben oft Schwierigkeiten mit der Reizverarbeitung. Die Überflutung mit Sinneseindrücken löst unterschiedlich starke Symptome aus. Der Hund erkennt das und unterbricht die Verhaltensweisen, indem er den Patienten anstupst oder ihm in beruhigender Weise den Kopf auf die Beine legt.
Leiden Betroffene an Epilepsie oder anderen Anfallsleiden, spüren die Hunde das schon lange vor dem eigentlichen Anfall. Sie warnen ihr Herrchen und Frauchen und diese können so rechtzeitig eine geschützte Position oder ggf. Medikamente einnehmen.
4. Assistenzhunde verbessern das Familienleben
Begleiten Hunde junge FASD-Patienten oder andere Kinder und Jugendliche mit Problemen, werden die Hunde von den Eltern oder Erziehungsberechtigten mitgeführt. Je nach Schwere der Krankheit oder Behinderung wäre der Betroffene alleine gar nicht dazu in der Lage.
Dadurch nimmt der Hund in Familien mit FASD oder anderen Problematiken eine zentrale Stellung ein. Die reine Anwesenheit, die treue Hilfe sowie das Bedürfnis des Tieres nach Struktur und Anleitung schweißt Familien zusammen.
5. Sicherheit im Alltag
Autisten oder FASD-Patienten nehmen die Umwelt oft ganz anders wahr. Dadurch können sich im Alltag gefährliche Situationen ergeben.
FASD- und andere hoch spezialisierte Assistenzhunde warnen vor Gefahren, helfen beim Überqueren von Straßen, reichen Gegenstände oder können Knöpfe drücken.
Dazu verleihen die Hunde ihren Menschen im Alltag mehr Sicherheit. Wer mit einem Hund unterwegs ist, läuft weniger Gefahr von unverschämten oder übergriffigen Personen angepöbelt oder beleidigt zu werden.
6. Verbesserung des Selbstbewusstseins
Man kann sich nur wundern, wenn man liest oder hört, dass Therapiehunde Komapatienten wecken und stumme Kinder plötzlich zum Sprechen bringen konnten. Doch diese Wunder gibt es immer wieder.
Fast jeder Patient, der einen Hund an die Seite bekommt, verbessert durch die Interaktion mit dem Tier ganz menschliche Eigenschaften wie die Sprache, die Selbstreflektion und die Selbstwahrnehmung. Vermutlich schaffen die Tiere dies durch ihre bedingungslose Liebe zu uns Menschen und ihre vorurteilsfreie Art.
Das Fazit
Hunde spenden nicht nur Liebe und aufmerksame Präsenz. Therapie- und Assistenzhunde können bei FASD, Autismus, Epilepsie, für Rollstuhlfahrer, Senioren oder allgemein unsichere Menschen unglaublich viel leisten. Wenn du in den Genuss eines solchen Hundes kommst, wird dein Alltag auf jeden Fall schöner und einfacher.
Weitere Infos auch unter www.assistenzhunde-Zentrum.de