Botschafterin Silke: Tiergestützte Therapie für kleines Geld
“Ich möchte den Kindern mit fetalen Alkoholschäden, natürlich auch anderen Pflegekindern helfen, ein stärkeres Selbstbewusstsein zu bekommen. Ich merke immer wieder, wie sehr ihnen der Umgang mit den Tieren hilft”, weiß Silke Schweizer aus dem hessischen Bebra aufgrund ihrer Arbeit als Mentaltrainerin am Tier. Diese therapeutische Ausbildung hat die Kinderkrankenschwester sowohl am Hund als auch am Pferd absolviert. Manchmal geht sie auch mit ihrem Therapiehund Muffin an Schulen und macht die Erfahrung, dass selbst Hundeangst besetzte Kinder ihre Zurückhaltung ablegen und mit Silke’s Therapiehund Freundschaft schließen. “Die waren danach so unendlich stolz und glücklich”, erinnert sich Silke und findet: “Diese strahlenden Kinderaugen sind durch kein Gold der Welt zu ersetzen.”
Anders als die Hippotherapie, bei der das Reiten im Vordergrund steht, geht es bei der tiergestützten Therapie vor allem um den Umgang mit dem Tier, seine Versorgung und die Pflege. Das kann im Einzel- wie auch im Gruppensetting stattfinden. Die spezifischen Ziele orientieren sich dabei an den Bedürfnissen, Ressourcen und dem Förderbedarf des Patienten – dies im sozial-emotionalen, im motorischen, kognitiven oder verhaltensfehlgesteuerten Bereich.
Was macht die Arbeit mit dem Tier so besonders? “Ein Tier wertet nicht, es reagiert nicht auf Äußerlichkeiten, die Hemmschwelle, um mit dem Tier Kontakt aufzunehmen, ist viel geringer”, listet die Mutter zweier Pflegekinder mit fetalen Alkoholschäden auf. Das kann sie täglich bei ihnen beobachten. Und eben auch die entspannenden Effekte der Tiere und was sie zur Folge haben: Es steigt die Aufmerksamkeits-, die Konzentrations- und die Gedächtnisleistung der Kinder.
Natürlich ist die tiergestützte Therapie kein Allheilmittel, meint unsere Botschafterin Silke. Aber den Kindern werde Lebensfreude geschenkt, die sie von ihrem vielen Schmerz und der Einsamkeit, die sie erleben, ablenken.
Seit Jahren schon beobachten Mediziner, dass die tiergestützten Therapien Einzug in die westliche Medizin halten. Der Bedarf dafür ist aber noch lange nicht gedeckt. Und auch nicht überall stößt man auf Anerkennung dafür. Das bringt Silke Schweizer auf die Palme: “Das Jugendamt unseres Kreises blockt leider alles an Therapien, was in diese Richtung geht.”
Und weil das so ist, möchte Pflegemama Silke anderen Pflegeeltern die tiergestützte Therapie ermöglichen, ohne dass diese dafür selbst tief in die Tasche greifen müssen. Sie weiß wohl: “Viele Eltern können sich das eben nicht leisten.” Deshalb verzichtet Silke auf einen festgelegten Beitrag. Sie stellt einen Spendentopf auf, in den jeder hineinwerfen kann, was er möchte. “Wenn es für das Futter meines Pferdes reicht, dann freue ich mich”, sagt Silke.
Die engagierte Mutter möchte einfach helfen: “Ich finde das toll, wenn Menschen solche Pflegekinder aufnehmen, ihnen ein Zuhause geben. Diese armen Menschen mit fetalen Alkoholschäden, die haben so ein schweres schweres Leben.”
Bei Interesse: einfach bei Silke anrufen 0152-09 85 28 00 , oder Silke via Facebook schreiben: HUUPF Hund und Pferd
Autorin: Dagmar Elsen, Journalistin und Initiatorin der Kampagne